WortBilder aus der Serie „Da Sein“
2014
Pigmentdrucke auf 200g Warmton-Papier von Hahnemühle
Kaschiert auf Aludibond 3 mm x 120 cm x 71 cm
Die persönlichen Texte von WMF bilden hier das Ausgangsmaterial der WortBilder von SMF:
Sie werden mittels einer „extrovertierten“, lauten Technik, nämlich dem Einschreiben des Textes mit Hilfe einer Trennscheibe, die die Künstlerin wie ein Schreibgerät verwendet, in das ungewöhnliche Notizmaterial Glas eingraviert.
Nach dem Schwärzen der Schriftvertiefungen tritt das Trägermaterial völlig in den Hintergrund, wird unsichtbar.
Die vorliegenden Arbeiten beschäftigen sich mit subjektiv ausgewählten Ausschnitten dieser ebenfalls sehr persönlichen Gravur-Handschrift: Scans von Ausschnitten, die- weg von der Bedeutung des ursprünglich Gemeinten- auf einen dahinterliegenden, schwebenden Zusammenhang verweisen: Bedeutung wird reine Geste, Geste zu reiner materieller Spur.
Zum Gedichtband „Da sein“ des Literatur- und Kulturtheoretikers Wolfgang Müller-Funk entstanden Sabine Müller-Funks Wortbilder, stark vergrößerte fragmentarische Aufnahmen ihrer in Glasplatten gefrästen und geschwärzten Schriftzüge. Diese Reduktion der Zeichen lässt die Spuren des Arbeitsprozesses sichtbar werden. Die inhaltlichen Bezüge jedoch lösen sich auf. „Als Fragmente eines nicht mehr einholbaren Alphabets, einer zur bloßen Form auseinander tretenden Handschrift inszenieren die Bilder – über die Ausstellung der gravierten Oberflächen – eine subtile Auseinandersetzung zwischen Formen und Zeichen, zwischen schwebenden Bedeutungen und ihren materiellen Bedingungen.“
(Matthias Schmidt)