Sabine Müller-Funk

Bruch. Spur. Zeichen
Monografie 2018

Publikationen

Buchstäblich Bildlich
Ausstellungskatalog
Hrsg. Hartmuth Knack und NöART
ISBN: 978-3-9519924-1-9

Flussaufwärts
Ausstellungskatalog
Hrsg. Gerlinde Thuma und NöART 2021
ISBN: 978-3-9519924-2-6

Bruch Spur Zeichen. Die Kunst der Semiose
Sabine Müller-Funk & friends.

Monografie
Hrsg: Barbara Höller, Maria C. Holter, Wolfgang Müller-Funk
Sonderzahl Verlag 2018
ISBN 978 3 855449 497 3

Das Buch, Die Kunst. Das Lesen.
Ausstellungskatalog
Hrsg: Judith P. Fischer und NöART 2018
50 Jahre SteinbildhauerInnen Symposium
Krastal 1967-2017

this is not a map
In: Art and Cartography – Cartography and Art
Hrsg: William Cartwright-Georg Gartner-Atja Lehn
Springer Wien 2008
ISBN 978-3-540-68567-8

zeitraumzeit  
Hrsg: Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus Wien
Folio Verlag Wien-Bozen 2008
ISBN 978-3-85256-471-5

traces
Erinnerung in Fotografien / Almblitz
Hrsg: Peter Bogner und Künstlerhaus Wien 2008

borders, membranes: Europe
Vortrag bei ‘transeuropaexpress: feminile, plurale, europe’ in Rome,
publiziert auf www.kakanien-revisited.at 2007

Buchcover in Weiss und Hellblau
Speicherglas
Monografie 2006

Speicherglas
Monografie
Beiträge von Arno Dusini, Eva Maltrovksy, Sonja Neef, Heidemarie Uhl.
Fotos: Barbara Krobath
Hardcover mit eingelegter Glasskulptur. Wien: Czernin 2006
ISBN: 978-3-7076-0217-3

Zur Philosophie des Buchprojekts "Speicherglas"

Gedächtnis und Erinnerung, Rückblick und Festschreibung von Erlebtem und Erfahrenem, umreißen ein Thema, das in Wissenschaft und Bildender Kunst, in Politik und Film unsere Kultur bestimmt. Dabei geht es auch um die Geschichte von Bildern und Erzählungen und um die Möglichkeit und Unmöglichkeit, das Vergangene medial festzuhalten. Die Bandbreite des Erinnerungsdiskurses umfasst dabei so unterschiedliche Themen wie die Möglichkeit der kollektiven Vergegenwärtigung der Shoah über den Tod von Tätern und Opfern hinaus bis zum Verdacht, daß unserer gegenwartsbesessene Zeit das Erinnern verlernt haben könnte.

In dem Buchprojekt geht es vornehmlich darum, das mnemosyne- Thema sowohl künstlerisch wie theoretisch zu bearbeiten.
Ausgangspunkt bildet das Projekt der Künstlerin Sabine Müller-Funk, ein ganzes Jahr scheinbar pedantisch in das Material Glas einzuschreiben und zugleich zu verwischen. Durch die Vertauschung der gläsernen Schrifttafeln werden die Erinnerungen fragmentarisch und unlesbar. Die lineare Ordnung des Erzählens, die uns eine trügerische Sicherheit des Erinnerns verbürgt, wird durchbrochen und ausgestrichen. Erinnern präsentiert sich als ein unsicherer, stets bedrohter Akt subjektiver Konstruktion. Die pedantische Einhaltung des gläsernen Tagebuchspeichers steht in einem diametralen Gegensatz zur Unlesbarkeit eines protokollierten Lebensjahrs, das sich in als ungefüg präsentiert. Die Härte des Materials bricht sich gleichsam selbst.

In Auseinandersetzung mit diesem Projekt setzen sich zwei renommierte Kulturwissenschaftlerinnen mit der symbolischen Bearbeitung des Erinnerungsthemas von Sabine Müller- Funk auseinander. Die deutsche Kulturwissenschaftlerin Sonja Neef analysiert die ganz eigene Beschaffenheit der Handschriftlichkeit, wie sie in Sabine Müller- Funks Speicherglas exemplarisch aufgetragen ist. Ihre österreichische Kollegin Heidemarie Uhl setzt sich mit den Paradoxien des Gedächtnisdiskurses auseinander, der seit mehr als zehn Jahren die kulturelle und politische Öffentlichkeit bestimmt. Beide Beiträge verbindet das Anliegen, sich nicht nur mit den Inhalten des Erinnerten, sondern insbesondere mit der Form des Erinnerns auseinanderzusetzen. Dieser Fokus bildet auch den gemeinsamen Nenner des geplanten Buchprojekts.

Das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst ist spannungsreich und spannend zugleich. Thematisiert wird dabei die Beziehung zwischen einer Konkretheit, die niemals voraussetzungslos und >authentisch< ist, und einer Abstraktheit, die jeweils auf die symbolische Formatierung von Erinnerung in Schrift und Bild angewiesen ist. Was in der Polarität von Kunst und Wissenschaft möglich wird, sind wechselweise Reflexion und Zugang zum gemeinsamen intellektuellen Experiment. Beide, Wissenschaft und Kunst, bedürfen jeweils einer Reflexion außerhalb ihrer selbst. Die Einbeziehung von Kunst ist heute Teil der vielfach beschworenen Transdisziplinarität von Wissenschaft. Umgekehrt stellt sich eine Kunst, die selbstreflexiv geworden ist, der Hinterfragung durch Theorie. Ein anspruchsvolles und komplexes Phänomen wie Gedächtnis und Erinnerung bedarf einer exakten und zugleich mehrdimensionalen Annäherung.

Mitschrift – Text und Schrift im Bild
Hrsg: Helga Cmelka
Literaturedition Niederösterreich 2006

On the road. Still
Bulgarien Catalogue Avangard print
Hrsg: Rousse Art Gallery, Bukarest 2005

Zugriff. Glaskünstlerinnen heute
Konzept und Redaktion Helmut Ricke
Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof
Jutta Cuny-Franz Foundation 2000
ISBN 3–00-006966-6