Sabine Müller-Funk

Gerücht

2009

Styrofoam, farbige Haft-Notizzettel, Schrift, 100 x 500 cm
ViennArt2009 Wiener Gerücht – Das Private und das Öffentliche
Wien, Museum auf Abruf (MUSA)

Das Wiener Gerücht wird anhand der 1. Wiener Gerüchtesammel- und -austauschbörse dokumentiert, analysiert und gleichermaßen verbreitet. Die Benutzer*innen der Gerüchtebörse sind aufgerufen, sich an der Verbreitung, Analyse und Dokumentation des Wiener Gerüchtes aktiv zu beteiligen. Die Börse funktionniert dabei wie eine öffentliche Anschlagtafel, auf der Gerüchte anonym angebracht und abgelesen werden können.
Als Gerüchtelieferant*in wählt man beim Aufschreiben des Gerüchts auf „Haftis“ zwischen verschiedenen Farben, je nach Art und Charakter des Gerüchtes, welches aus der Privatheit des Spenders in die Öffentlichkeit hinaus wechseln soll.

GELB: Gerüchte, die der Vernaderung (Wiener Dialektausdruck für üble Nachrede) dienen.
ROSA: angenehme Gerüchte
BLAU: Gerüchte, die über bestimmte Wunder berichten
GRÜN: Dementis, Widerlegungen von bestehenden Gerüchten.

Das Wesen des Gerüchtes – die Unverbürgtheit der Nachricht/Information – wird auf diese Weise interaktiv nachvollziehbar, das Gerücht anschaulich gemacht und gleichzeitig vom Rezipienten analysiert.
Das interaktive Element des Gerüchts wird angesprochen: Nur durch passives und aktives Verhalten werden Gerüchte aktiviert, wechseln sie aus dem privaten in den öffentlichen Raum, diese Interaktion lässt eine fiktive Kommunikations-Membrane entstehen.