Sabine Müller-Funk

Sprachverdichtungen

2019

„Stromaufwärts, quelleinwärts” I
Glas, teilweise sandgestrahlt, Acrylfarbe, Korund 110 x 110 cm

„Strömender Schwärze Vergessen” II
Aludibond, Acrylfarbe, Lack 110 x 110 cm

„Ein Nichts, ein Etwas in Einem” III
Glas, teilweise sandgestrahlt, Acrylfarbe, gerahmt 110 x 110 cm

“Here lies One, Whose Name was writ in Water”
(1821, John Keats)
 

 

Der leuchtende Goldgrund des Mittelalters wird zum silbernen Grund des Jetzt, dem Urgrund, der Quelle, aus der wir kommen und zu der wir gedanklich flussaufwärts wieder gelangen.
Ist das ganze Leben ein mühsames Gegen-den-Strom-Schwimmen, um wieder zum Ursprung zurück zu kommen? Und was erwartet uns dort? – ein Spiegel – in den wir blicken.

Das Schwarze: das Meer, wo alles Wasser landet, woraus jedoch auch alles Leben entstanden ist. Ein dunkler Möglichkeits-Pool.

Das Silbern-Schwarze: eher ein gedanklicher, psychologischer Zustand des Strömens, der Lebensreise, auch paradoxerweise das Gegen-den-Strom-Schwimmen.

Das Silberne: der Ursprung, die Quelle, die reine Energie vor jeder Materialisation, ein heller MöglichkeitsPool.

Stromaufwärts, quelleinwärts,
strömender Schwärze Vergessen,
ein Nichts, ein Etwas in Einem

Sabine Müller-Funk

im sehsaal Wien 2020